Freitag, 13. März 2009

Stephan Matthiesen: Mein Standpunkt als Skeptiker-Redaktionsleiter

Stephan Matthiesen war Redaktionsleiter des GWUP-Vereinsorgans „SKEPTIKER“ (1999 bis 2003). Auf seiner Webseite berichtet er, dass er sich in seiner aktiven Zeit bei der GWUP immer um einen fairen, sachlichen und rationalen Umgang mit anderen Positionen bemüht hat. Der respektvolle Umgang mit Andersdenkenden war seitens des Vorstands scheinbar nicht erwünscht. Ende 2003 wurde Stephan Matthiesen vom GWUP-Vorstand unter Leitung von Amardeo Sarma in einer Sitzung, in der er nicht anwesend sein konnte, ohne Ankündigung und ohne Anhörung aus seiner ehrenamtlichen Redaktionsleitertätigkeit entlassen. Leseprobe:



„Die folgenden Links führen zu einigen Texten, die ich für den Skeptiker, herausgegeben vom Skeptikerverein „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP), geschrieben habe. In meiner ehrenamtlichen Position als Skeptiker-Redaktionsleiter (1999-2003) habe mich um einen fairen, sachlichen und rationalen Umgang mit anderen Positionen bemüht und mich für eine Art des Diskurses eingesetzt, bei dem Andersdenkende als Menschen respektiert und ernst genommen werden, auch wenn man mit ihrer Meinung nicht übereinstimmt.

Neben der allgemeinen Begeisterung für die Vermittlung des wissenschaftlichen Denkens in der Öffentlichkeit war meine Hauptmotivation für die Arbeit im Skeptiker der Wunsch und das Interesse daran, die Ansichten und Überzeugungen anderer Menschen zu verstehen (siehe auch Der Glaube an Paranormales: Erklärungsansätze ) — denn die ernsthafte Beschäftigung mit anderen Überzeugungen hilft mir, auch meine eigenen Überzeugungen und Annahmen kritischer zu prüfen, zu hinterfragen und klarer zu definieren und so neue Erfahrungen und Erkenntnisse zu gewinnen.

In meinem über zehnjährigen Engagement an dieser zentralen Stelle der Skeptikerbewegung musste ich leider oft genug erfahren, dass ein ähnliches Bemühen um respektvolles Verständnis bei manchen anderen Aktiven kaum vorhanden ist. Zwar ist ein fairer und sachlicher Umgang ein Leitziel der Skeptikerbewegung, doch Rhethorik und Wirklichkeit liegen selbst bei einflussreichen „Skeptikern“ weit auseinander: Menschen mit anderen Blickwinkeln werden nicht als Gesprächspartner, sondern als „Gegner“ gesehen, die man auch persönlich angreifen und lächerlich machen kann — emotionale Schlagworte ersetzen fundierte Argumente und der konstruktive Austausch wird verhindert. So begeistert man zwar die eigene Klientel, erreicht aber keinesfalls diejenigen, die man eigentlich erreichen möchte, und erzeugt ein Grabendenken, das schon wegen seiner inhärenten Aggressivität problematisch ist. “

Full Article:
Stephan Matthiesen, private Homepage

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