Sonntag, 8. März 2009

Edgar Wunder: Das Skeptiker-Syndrom

Dr. Edgar Wunder ist Soziologe und Angestellter am Geographischen Institut der Universität Heidelberg. Wunder ist eines von 19 Gründungsmitgliedern der im Oktober 1987 gegründeten „Skeptiker“-Organisation „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.“ (GWUP). Unter der Überschrift "Das Skeptiker-Syndrom" analysiert er wichtige Merkmale des Vereins und der weltanschaulichen Bewegung. Leseprobe:



"Ich bin eines von 19 Gründungsmitgliedern der im Oktober 1987 gegründeten „Skeptiker“-Organisation „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.“ (GWUP), war von 1992 bis Dezember 1998 deren „Fachbereichsleiter“ für das Thema Astrologie, von 1996 bis Juli 1998 Mitglied des Verwaltungsrats der GWUP, von 1994 bis Dezember 1998 Mitglied der Redaktion der von der GWUP herausgegebenen Zeitschrift Skeptiker und - last not least - von September 1996 bis Dezember 1998 der verantwortliche Redaktionsleiter des Skeptiker.

Vor diesem Hintergrund kenne ich die GWUP aus der Innenperspektive so gut wie sicher nur sehr wenige andere. Laut Satzung ist es das selbsterklärte Ziel der GWUP, „behauptete paranormale Phänomene ohne Voreingenommenheit mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen, sowie solche Untersuchungen zu fördern und über deren Ergebnisse zu berichten“, „kritisches Denken zu fördern“, eine entsprechende „Aufklärung der Öffentlichkeit“ zu betreiben und „mit gleichgesinnten Personen, Organisationen und Institutionen zusammenzuarbeiten“. Nach Aussagen des ehem. GWUP-Vorstandsmitglieds Rainer Rosenzweig in einem Editorial der Zeitschrift Skeptiker (Heft 4/97) bedeute dies, „eine echte neutrale Mitte einzunehmen“, d.h. „Urteile, positive wie negative, erst nach einer sorgfältigen Überprüfung, und dann mit der gebotenen Umsicht zu treffen.“

Lobenswerte Ziele, aber meine Erfahrungen mit vielen Mitgliedern der GWUP sind leider andere. Es gibt innerhalb der GWUP eine ganze Reihe von Mitgliedern, die ohne hinreichende fachliche Kenntnis der jeweiligen Materie eine Art Weltanschauungskampf gegen alles führen wollen, was sie mit dem Begriff „paranormal“ assoziieren, die dabei auch (bewusst oder unbewusst) eine selektiv-einseitige Darstellung der Fakten und Argumente sowie zuweilen auch emotional-unsachliche rhetorische Taktiken in Kauf nehmen, während sie an wissenschaftlichen Untersuchungen zu Parawissenschaften höchstens insofern interessiert sind, als deren Ergebnisse „Kanonenfutter“ für öffentliche Kampagnen liefern könnten."

Full Article:
Edgar Wunder, www.psychophysik.com
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Über den Verein GWUP e.V.:
Eselwatch: Wiki-Eintrag „GWUP“
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3 Kommentare:

  1. Hi Leute,

    da fühlen sich aber manche auf den Schlips getreten um auf diese Art mit altem Zeug seine Unzufriedenheit mit der GWUP deutlich zu machen.

    Dies macht wiederum klar, dass die GWUP auf dem richtigen Weg ist und den Para Clowns auf die Füße tritt die so ohnmächtig wie hier darauf reagiert und wohl Angst um ihre einträglichen Pfründe hat.

    Einfach Lächerlich der Blog

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  2. GWUP.WATCH versteht die Logik der Argumentation zwar nicht. Egal, GOOD LUCK!

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  3. Die Aussagen von Edgar Wunder sind dann zutreffend oder nicht zutreffend, wenn sich die große Mehrzahl der GWUP-Mitglieder NACH WIE VOR oder NICHT MEHR so verhält, wie Edgar dies schildert.

    Der Kommentar von Roland Gehardt spricht m.E. dafür, dass Edgars Analyse (in diesem konkreten Fall) noch immer aktuell ist. Ebenso die in diesem Blog mit Recht kritisierte Pressemeldung "GWUP kritisiert neue Professur für "Komplementärmedizin" an der Charité".

    Edgar schreibt:

    "Es gibt innerhalb der GWUP eine ganze Reihe von Mitgliedern, die ohne hinreichende fachliche Kenntnis der jeweiligen Materie eine Art Weltanschauungskampf gegen alles führen wollen, was sie mit dem Begriff „paranormal“ assoziieren, die dabei auch (bewusst oder unbewusst) eine selektiv-einseitige Darstellung der Fakten und Argumente sowie zuweilen auch emotional-unsachliche rhetorische Taktiken in Kauf nehmen, während sie an wissenschaftlichen Untersuchungen zu Parawissenschaften höchstens insofern interessiert sind, als deren Ergebnisse „Kanonenfutter“ für öffentliche Kampagnen liefern könnten."

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